Wie gelingt ursächliche und nachhaltige Heilung?

Autor:

Jörg Bort

Kategorie:

Beitrag vom:

08.07.2024

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In diesem Artikel möchte ich für die drei zentralen Ebenen von Heilung etwas sensibilisieren und damit einen ersten Einblick in die komplexen Wechselwirkungen von Heilung geben.

Die körperliche Ebene der Heilung

In der klassischen Medizin wird Heilung als Verschwinden eines Symptoms verstanden – in der Regel als Folge der Verordnung eines Medikaments. Mitunter abwertend betrachtet die Naturheilkunde dieses Vorgehen, als reine Symptombehandlung. Der Kern, die eigentliche Ursache, bleibe unbehandelt.

Allerdings ist dies für mich zu undifferenziert. Bei einer schweren Bakterien-Infektion kann die Verordnung eines Antibiotikums Leben retten und damit eine ursächliche und nachhaltige Heilung ermöglichen.

Entscheidend ist daher viel mehr die Frage nach dem passenden Zeitpunkt, Mittel und Vorgehen für die konkrete Person und Ihre Situation.

Beispiel: Ein Vitamin B12-Mangel könnte in einem Fall durch die Einnahme eines entsprechenden Präparates ursächlich und nachhaltig behandelt werden (wenn aufgrund einer Autoimmunerkrankung zu wenig Vitamin B12 aufgenommen wird), in einem anderen Fall wäre es dies nicht, wenn lediglich die gewählte Ernährung nicht ausreichend Vitamin B12 liefert. Damit kann die gleiche Situation, ein B12-Mangel und deren Ausgleich, einmal eine ursächliche und nachhaltige Heilung und das andere Mal lediglich eine Symptombehandlung darstellen.

Ursächliche und nachhaltige Heilung lässt sich also nicht auf ein Konzept oder Vorgehen reduzieren. Kein Schema. Kein schwarz oder weiß.

Es bedarf also des freien Blicks des Therapeuten, den Gegenüber und seine Situation zu erkennen und den jetzt passenden Weg zu wählen.

Die emotional-psychische Ebene der Heilung

Nachdem es im ersten Abschnitt um die körperliche Ebene von Heilung ging und ich die Unterschiede einer ursächlichen und nachhaltigen Heilung am Beispiel eines Vitamin B12-Mangels erläutert habe, geht es in diesem Abschnitt um die emotional-psychische Ebene.

Wenn wir dem begonnenen Beispiel folgen und es auf die psychische Ebene übertragen, könnte es sein, dass der substanzielle Ausgleich des B12-Mangels mit der Einnahme eines Präparates überhaupt keine ursächliche und nachhaltige Heilung darstellt und dies selbst bei nachgewiesenem Mangel in der Labordiagnostik! Denn es könnte sein, dass die eigentliche Ursache auf der psychischen Ebene liegt.

„Stress frisst Nährstoffe“, könnte man stark vereinfachend sagen und Stress ist allgegenwärtig. Doch wieso ist das subjektive Stressempfinden bei Menschen so unterschiedlich – selbst bei gleichen Aufgaben?

Eine Möglichkeit könnte die unterschiedliche Bewertung der Situation sein. Während eine Person frei, von Blockaden gelöst, sachlich auf die Situation schaut und keine Stressreaktion hat, kommt es bei einer anderen Person zu massiven Stressreaktionen: Die Aufgabe ist zu groß, sie selbst zu klein und unbedeutend, „das schaffe ich nie“. Das Ergebnis muss nicht nur gut, sondern perfekt werden, erst dann wird die Leistung von den anderen „gesehen“, honoriert und mir die Liebe, Anerkennung und Aufmerksamkeit zu teil, nach der sich schon so lange gesehnt wird.

So könnte es sein, dass die Einnahme eines B12-Produktes in diesen Fällen eine rein symptomatische Behandlung wäre. Erst das Erkennen und Wandeln der emotional-psychischen Beweggründe könnte in diesem Fall zu einer ursächlichen und nachhaltigen Heilung der körperlichen Erscheinungen führen.

Hier braucht es also auch wieder den freien Blick des Therapeuten auf den Gegenüber um solche Situationen zu erkennen sowie die passende Maßnahme und Vorgehen auszuwählen. Dann ergibt sich Raum für ursächliche und nachhaltige Heilung.

Und dann gibt es da noch die energetische Ebene. In wie fern diese für Heilung bedeutsam ist, erfahren Sie im folgenden Abschnitt.

Die energetische Ebene der Heilung

Die körperliche und emotional-psychische Ebene haben wir uns am Beispiel des Vitamin B12-Mangels angeschaut. Aus energetischer Sicht wäre denkbar, dass allerdings erst die energetische Ebene eine wirklich ursächliche und nachhaltige Heilung ermöglicht.

Was wäre, wenn der Mangel kein „Fehler“, sondern eine notwendige Bedingung für die konkrete Person darstellen würde? Der Mangel also lediglich das körperliche Abbild einer Erfahrung darstellen würde, die es im Hier-und-Jetzt zu erleben gilt?

Bei Menschen mit Schizophrenie finden sich häufig ausgeprägte Vitamin-B6-Mängel. Aus rein körperlicher Sicht sollte dieser Mangel ausgeglichen werden. Aus energetischer Sicht könnte dieser Ausgleich allerdings bedeuten, dass die Erfahrung der Schizophrenie „gekappt“ wird. Nach meinem Verständnis wäre diese Wahl auch legitim. Jede Wahl ist im Universum gleich-gültig. Eventuell kommt die Erfahrung in dieser oder andere Form halt noch mal – sollte diese noch nicht vollständig erlebt sein.

Auch bei vielen anderen Nährstoffen könnten energetische Themen eine Rolle spielen. Besonders häufig spielt das Thema Eisen-Haushalt bei Frauen eine große Rolle in meiner Arbeit. Eisen kann aus energetischer Sicht für den „Kampf“ im Leben stehen. Es könnte sein, dass die Kämpferin nicht durch eine Eisengabe ihren Frieden findet, sondern wenn auf der energetischen Ebene das Thema dahinter gelöst und integriert ist. In dem Moment „braucht“ es den Eisenmangel nicht mehr auf der körperlichen Ebene und der Stoffwechsel stellt sich neu ein.

Die Betrachtung dieser drei Ebenen in der Behandlung ermöglicht nach meiner Ansicht eine ursächliche und nachhaltige Heilung. Dabei ist jede Ebene gleich-wertig und es bedarf des freien Blicks des Therapeuten zu wählen, welche Ebene für wen und zu welchem Zeitpunkt den passenden Ansatz bietet.

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